Das Netzschaltmodul kann vielfältige Aufgaben im Bereich der Einschaltung der Orgel übernehmen. Grundsätzlich kann es für zwei Einbau-Situationen vorgesehen werden:
 
Spieltisch
Hier findet es Anwendung, um mittels Taster, externer NFC-Antenne oder Fingerabdruck-Sensor die Orgel einzuschalten. Bei Verwendung der NFC-Antenne oder des Fingerabdruck-Sensors können zudem Benutzer-Kennungen an das System übermittelt werden, um beispielsweise Benutzergruppen des Setzers oder bestimmte Funktionen der Orgel freizuschalten. Zwei Authentifizierungsverfahren können dabei gleichzeitig genutzt werden. So können beispielsweise zwei NFC-Antennen an unterschiedlichen Orten angebracht oder NFC-Antenne und Fingerabdruck-Sensor gleichzeitig verwendet werden.
 
Fernschalt-Modul
Als Fernschaltmodul in ferngelegenen Werken (Fernwerke, Auxilliare usw.) kann das Modul eingesetzt werden, um dort über den IOS-Bus Windmaschinen und Netzteile einzuschalten, ohne dass separate Steuerleitungen gelegt werden müssen. Dabei hat das Modul einen mehrstufigen Sicherheitsmechanismus, welche gerade in ferngelegenen Werken die Funktion überwacht und sicherstellt. Für einfachen Einbau liefern wir diese Ausführung auf Wunsch als Hutschienen-Modul.
 
Technische Daten der Anschluss-Klemmen:
Relais-Anschlussklemme (Last)
2x 2,5mm² flexibel mit Endhülse (mit Kragen)
2x 2,5mm² flexibel mit Endhülse (ohne Kragen)
2x 2,5mm² starr oder flexibel ohne Endhülse
Abisolierlänge 10mm
 
Taster-Anschlussklemmen und 24V-Versorgung
1x 0,75mm² flexibel mit Endhülse (mit Kragen)
1x 1,5mm² flexibel mit Endhülse (ohne Kragen)
1x 1,5mm² starr oder flexibel ohne Endhülse
Abisolierlänge 10mm
 
Modul-Abmessungen:
Standardausführung: (LxBxH) 120x45x43 + Befestigungslaschen (beidseitig ca. 10mm) Hutschienenmodul: (LxBxH) 45x120x55 (Das Modul wird hochkant montiert)
 
Die Hutschienen-Ausführung liefern wir bei Verwendung als Fernschaltmodul in Verteiler- und Schaltanlagen.
 
Sicherheitsmechanismus:
Das Modul verfügt über einen vierstufigen Sicherheits-Mechanismus:
 
1. Sicherheitsrelais gemäß DIN EN 50205:2003-01:
Das spezielle Relais mit zwangsgeführten Kontakten hat einen Kontrollkontakt. Sollte der Hauptkontakt verschweißen („kleben“), meldet der Kontrollkontakt dies der Steuerung und es kann eine Meldung erfolgen. Die Baugruppe testet sich also selbst. Eine Störung der Hardware bleibt nicht unbemerkt.
 
2. Watchdog-Hardware:
Ein spezieller Hardware-Baustein (ohne Software) muss von der Steuerung alle 5 Sekunden zurückgesetzt werden. Bleibt dieses Kommando aus, z.B. aufgrund gestörter Buskommunikation, so wird das Relais hardware-technisch abgeschaltet.
 
3. Schutz vor Wiederanlauf:
Nach Ausfall der Spannung ist das Relais grundsätzlich aus und muss explizit eingeschaltet werden.
 
4. Ausschalt-Taster mit durchgängiger Hardware-Logik:
Ein angeschlossener Aus-Taster wird nicht nur auf einen Microcontroller geführt, sondern ist durchgängig in drahtbruchsicherer Logik ausgeführt. Das nicht anliegende Signal verhindert ein Einschalten der Anlage per Hardware.
 
Hinweis:
Das Modul erfüllt keinerlei Anforderungen an EG Maschinenrichtlinie 2006/42/EG und dient dem sicheren Betrieb von Orgel-Anlagen mit deren typischen Komponenten, die nicht unter diese Richtlinie fallen. Das Modul verfügt nicht über redundant ausgeführte Kontakte, es findet lediglich eine zyklische Eigenüberwachung zur Feststellung von Störungen statt.
 
Download: Datenblatt